Verfahren_Studienauftrag nach Präqualifikation
Architektur_ARGE Atelier Marcel Hegg und Nora Molari Architektur
Holzbauingenieur_Indermühle Bauingenieure, Thun
Zeitrahmen_April bis Juni 2023
Das neue Brandlabor der Firma SIPIZ AG soll auf dem Areal der Holzfachschule der Berner Fachhochschule realisiert werden. Die Hauptaufgabe des Neubaus verfolgt Prüfungen, Inspektionen und Zulassungen von Bauteilen. Hinzu kommt eine zusätzliche Aufgabe mit Schulungen und Aufklärungsarbeiten, welche in Zusammenarbeit mit der BFH erfolgt.
Ziel ist es mit einem einfachen Strukturkörper die Bedürfnisse der SIPIZ AG aufzunehmen und einen adäquaten, architektonisch hochwertigen Baustein für den Eckabschluss zu setzen, mit Respekt und Eigenständigkeit zum Meili Peter Bauwerk.
1952 - Die Holzfachschule wurde als eine Anlage mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Gebäudetypen erstellt, welche
zusammen ein homogenes Ensemble gebildet haben. Die Volumen besitzen eine ähnliche Gewichtung und schaffen eine Ausgewogenheit im Areal.
2023 - Das Schulgebäude von Meili Peter aus den 90er Jahren dominiert das Areal. Die älteren Gebäude bilden einen gewachsenen Volumenteppich mit etwa gleicher Gebäudehöhen um das zentrale Bauwerk. Die Einzelbauten sind über die Jahrzehnte zusammengewachsen, verdichtet und angepasst worden. Auf der Südseite des Areals befindet sich eine grosse Freifläche für die Parkierung, welche einen offenen, undefinierten Übergang in die Umgebung bildet.
Konzeptentwicklung zur Setzung und Volumenbildung
Situation
Der Neubau wird zum südöstlichen Eckstein des Areals.
Der Gebäudeabstand Brandschutz vom Neubau zu Gebäude F und A wird eingehalten durch die nicht brennbare Gebäudehülle des Neubaus.
Tragstruktur
Die gesamte tragende Konstruktion ist in Holzbauweise geplant. Brettschichtholzbinder spannen als Hauptträger über die ganze Hallenbreite und kragen auch über die Lagerfläche hinaus. Darüber werden vorgefertigte, gedämmte Holzelemente verlegt, die zu einer statischen Dachscheibe verbunden sind. Die Hauptstützen übernehmen sowohl die Lastabtragung des Dachs und dienen auch als Auflagerpunkte für die Kranschienen. Diese punktuelle Lastabtragung ermöglicht grossflächige Öffnungen für Fenster und Tore in den Aussenwänden. Die Aussenwände bestehen aus vorgefertigten Holzrahmenelementen. Die Stabilität gegen Horizontalkräfte, wie Wind, Kranbenutzung und Erdbeben, wird durch die statische Dachscheibe und die Wandverbände in den Gebäudeecken gewährleistet.
Die einfach strukturierte Halle bietet grosse Flexibilität in der Nutzung. Die Einbauten werden als Mobiliar in die Halle gestellt. Das Material Holz dominiert und schafft eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Das Sonnenlicht wird durch die perforierte Platte gefiltert und bildet eine sanfte Lichtstimmung.